Aktuelle Nachrichten Lateinamerika und Paraguay
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01.10.2015
Deutsche Handelskammer in Paraguay fordert mehr berufliche Bildung in Paraguay
Andreas Ens, Präsident der Deutsch-Paraguayischen Handelskammer, diskutierte im Rahmen der Lateinamerika-Konferenz in Berlin am 1. Oktober mit Kollegen aus Ecuador und El Salvador und weiteren Panelteilnehmern über das Thema „Berufliche Bildung und Duales System“. Vor 300 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft erläuterte er das vorhandene System der beruflichen Bildung, das in Paraguay im öffentlichen Sektor hauptsächlich aus kurzen Anlernkursen (Capacitación) besteht. Dies genüge aus Sicht der Handelskammer nicht, um dem steigenden Bedarf der Wirtschaft nach gut ausgebildeten Fachkräften gerecht zu werden. Daneben gibt es im privaten Bereich im Chaco ein berufsbildendes System nach deutschem Vorbild. Daher versuche die Kammer, Unternehmen zu sensibilisieren, dass sich Investitionen in Bildung lohnten. Der Präsident der ecuatorianischen Handelskammer, Wilfried Meinlschmidt, berichtete von seinen Erfahrungen als Unternehmer, Auszubildende einzustellen. Nach einigen Jahren mit nur zwei Azubis sei man aufgrund der überwältigend positiven Erfahrungen nun soweit, dass man deutlich mehr Auszubildende einstelle. In Ecuador hat die Regierung die Finanzierung für eine flächendeckende Einführung der dualen Ausbildung übernommen und beispielsweise in den letzten Jahren dort 42 berufsbildende Institutionen eingerichtet, an denen rund 40 verschiedene Berufe gelernt werden können.
Der Vertreter der GIZ, Dr. von der Haar, bekräftigte, dass das Interesse verschiedener lateinamerikanischer Länder deutlich angestiegen sei in den letzten Jahren, duale Ausbildung einzuführen. Die Bereitschaft der GIZ, hier zu helfen, sei hoch.
Ens bedauerte, dass man in Paraguay von einer solchen Einführung noch weit entfernt sei, betonte jedoch, dass es aus verschiedenen Richtungen Anstrengungen gebe, die berufliche Ausbildung zu professionalisieren.
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